Nichts für schwache Nerven

Bis zur 43. Minute erlebten die zahlreichen Zuschauer und Zuschauerinnen  in der Kunstrasen-Arena Fußball vom Feinsten. Brake führte zu dem Zeitpunkt mit 3 : 0 gegen den hochfavorisierten TuS Ahmsen. Beide Mannschaften begannen mit hohem Tempo und schnellen Kombinationen. Ahmsen hatte Chancen, aber erfolgreicher war Brake. Blitzschnell und clever blockte Fynn-Luca Mannel den Abschlag des Torwarts ab, so dass der Ball glücklich im Netz landete. Das 2 : 0 und das 3 : 0 waren exakt dem Lehrbuch für tolle Fußballkombinationen entnommen: Im Mittelfeld kontrolliert Fynn Luca Mannel den Ball so lange, bis er mustergültig den außen startenden Henning Rullmann bedienen kann, dessen scharfe Hereingabe versenkt der toll mit gelaufene Jörn Pieper. Nach dem gleichen Muster fällt das 3 : 0. Henning Rullmann wird von Jörn Pieper in vollem Tempo angespielt, der knallt nicht auf`s Tor, sondern gibt wieder parallel auf Jörn Pieper: 3 : 0. Die Ahmser werden sich verwundert gefragt haben: wo sind wir denn gelandet?

Ahmsen spielte schon auch einen schnellen Kombinationsfußball und hatte Chancen. Aber die Braker Abwehr hielt dem stand, vor allem weil die schnellen Sören Pieper und Patrick Kunze ihre Gegenspieler immer auch ablaufen konnten und weil die Hilfe im Überzahlspiel tadellos funktionierte. Ein Bruch entstand offensichtlich, als sich Sören Pieper in der 40. Minute verletzte und ausgewechselt werden musste. Ahmsen kam bei der Braker Verunsicherung in der 43. Minute auf 3 : 1 heran und zwei Minuten später sogar noch auf 3 : 2. Dabei hatte der Schiedsrichter den Kölner Keller mal wieder nicht im Ohr. Es war nämlich abseits. Dies gab Ahmsen für die 2. Halbzeit natürlich enormen Aufwind.

In der zweiten Hälfte hatte Brake aus verschiedenen Gründen keinen Zugriff mehr auf Gegner und Spiel. Ahmsen kombinierte weiter in hohem Tempo, oft in Direktkombinationen, und setzte die Braker Abwehr immer wieder über die linke Angriffsseite unter Druck, war dabei auch in Eins-zu-Eins-Duellen überlegen. Ausgleich und Führung für Ahmsen fielen dann geradezu zwangsläufig. Auch die Zuspiele ins Mittelfeld und in den Sturm waren dann nur noch ungenaue Not-Pässe.

Fynn-Dario Mannel in Aktion (Foto: M. Reimer)

Doch Brake packte noch einmal das Erfolgsmuster aus. Fynn Dario Mannel setzte sich am rechten Strafraumrand durch und legte quer zu Jörn Pieper. Der erzielte sein drittes Tor zum 4 : 4 – Ausgleich. Auch danach setzten die Ahmser immer wieder ihren linken Flügel ein und eine der Hereingaben konnte zum 4 : 5 verwandelt werden.

Schade und wieder viele Erkenntnisse gewonnen. Brake hat einen hervorragend schnellen und kombinationsfreudigen Sturm mit Fynn Dario Mannel, Pascal Rentschler, Henning Rullmann und Jörn Pieper, vorausgesetzt Abwehr und Mittelfeld machen die Räume eng und bearbeiten voll engagiert ihre Gegenspieler. Dann kann jeder Gegner – auch die hochfavorisierten – geschlagen werden. Sobald Kraft, Tempo und vor allem die gegenseitige Abstimmung in der Abwehr nachlassen, sind so gute und clevere Mannschaften wie der TuS Ahmsen im Vorteil.

Ahmsen gehört sicher zu den Meisterschaftsfavoriten in der Kreisliga A. Alle Braker Zuschauer und Zuschauerinnen freuen sich schon auf die nächste Demonstration der Braker Fußballkunst – vielleicht dann auch länger als nur eine Halbzeit und vielleicht mit etwas weniger Auf-und-Abs und zur Belohnung auch mit einigen Punkten.