In der ersten Halbzeit seufzte ein Bexterhagener Rentner-Fan: „Unsere werden richtig an die Wand gespielt. Die buken ja nur.“ Recht hatte er. Bexterhagen hatte keine Chance. Es war ein Spiel auf ein Tor. Die Braker Mannschaft störte früh, kombinierte Bexterhagen an die Wand, hatte viele Chancen, verwertete allerdings nur eine in der 11. Minute durch Ayhan Karadan. Und dann kam es wie so oft in solchen Spielen. Bei der ersten passablen Kombination wird die Braker Deckung überlaufen und es steht 1 : 1.
Zur Überraschung des Braker Anhangs lief in der zweiten Halbzeit das Spiel wieder auf das gleiche Tor zu. Jetzt war es das Braker Tor. Die Bexterhagener Spieler rafften sich zu einer kämpferischen Energieleistung auf – immer wieder lautstark von außen „heiß gemacht“. Jeder ging erkennbar an sein Limit und Brake kam nicht mehr ins Spiel. Da war es folgerichtig, dass eine der herausgekämpften Chancen ins Tor gehen würde. In der 68. Minute war es soweit. Brake hatte nicht mehr die Kraft und die Cleverness, den insgesamt eigentlich verdienten Ausgleich zu schaffen.
Da es eine Niederlage beim bisher Vorletzten war, darf man im Moment nicht auf die Tabelle schauen. Welche Erkenntnisse bleiben? Die Braker Mannschaft kann ziemlich gut Fußball spielen – allerdings scheinbar nicht über 90 Minuten. Gute Einzelleistungen verpuffen, weil letztlich die Chancen nicht konsequent genug genutzt werden, weil aber oft im Sturm auch die Laufwege nicht passen und das gefährliche Spiel in die Spitze gar nicht zustande kommt. Es reicht nicht, darauf zu hoffen, dass der besser zum Ball stehende Verteidiger patzt und den Ball freiwillig durchlässt. Schließlich bleibt es am Ende ein Kampfspiel und wie sagte Schalkes Torwart Alexander Nübel mit einem Seitenhieb Richtung Dortmund? „Mentalität schlägt Qualität“.