Sowohl die Zweite wie auch die Erste haben ihre letzten Testspiele vor Wiederbeginn der Saison gegen TuRa Heiden verloren. Beide Mannschaften müssen sich steigern, um dem Abstieg aus der Kreisliga A bzw. B zu entgehen. Das ist allen klar. Es sind auch alle davon überzeugt, dass das möglich ist. Wo also liegen Verbesserungsmöglichkeiten, die unabhängig sind von der Tagesform einzelner Spieler? Die Erste hat gegen TuRa Heiden knapp mit 1 : 2 verloren. TuRa Heiden steht im Mittelfeld der Kreisliga A Detmold, also gut geeignet für eine Standortbestimmung.
Michael Berge stellte nach Schlusspfiff fest: „Wir hätten unsere Chancen besser verwerten müssen, dann hätten wir nicht verloren.“ Zweifellos richtig, zumal kurz vor Schluss auch noch ein Elfmeter vergeben wurde. Noch besser wäre es zweifellos, wenn die Vermeidung einer Niederlage nicht von einzelnen (vergebenen) Torchancen abhinge, sondern wenn sich aus einer spielerischen Überlegenheit die Wahrscheinlichkeit eines Sieges erhöhte.
Insgesamt muss festgestellt werden, TuRa Heiden hatte mehr Struktur im Spielaufbau. Was heißt das? Sehr auffällig war ein mitspielender Torhüter, der immer in das Aufbauspiel einbezogen wurde. Unerlässlich ist es dann, dass alle Spieler durch ihr Positionsspiel und ihre Laufbereitschaft dieses Konzept ermöglichen. Gerade auch der Torwart, aber auch alle anderen ballführenden Spieler brauchen mindestens zwei klare Anspielstationen. Man konnte leicht erkennen, dass dies bei Heiden eingeübte Lauf- und Passfolgen waren. Im Mittelfeld wurde vom Heidener Trainer immer wieder ein Antritt in Richtung des ballführenden Spielers gefordert, also oft in Richtung eigener Hälfte. Das klappte auch nicht immer wie gewünscht, aber die Spieler wussten, worauf es ankam. Dadurch schufen sich die Heidener die erwünschte Feldüberlegenheit.
Jeder Spieler muss natürlich verstehen, dass das energische „Laufen ohne Ball“ mindestens so wichtig ist wie ein kampfbetonter Lauf mit dem Ball. Mit der notwendigen Aufmerksamkeit und Übersicht besetzt die angreifende Mannschaft immer wieder freie Räume. Sie schafft durch aufeinander abgestimmte Läufarbeit mit festgelegten Positionsfeldern immer wieder gute Möglichkeiten für die jeweils ballführenden Spieler. Gelingt das, bestimmt die eigene Mannschaft das Spiel und muss nicht nur reagieren. Die gegnerische Abwehr wird dadurch auseinander gezogen und immer wieder vor schwere Aufgaben gestellt. Wenn sich alle geschickt im Angriffsspiel bewegen und die gegnerische Abwehr darch auseinander gezogen wird, entsteht auch am ehesten die Lücke für den berühmten „Steckpass“ in die Sturmspitze.
Das verlangt im Idealfall von jedem Spieler einer Mannschaft, jederzeit aufmerksam die Raumaufteilung zu beobachten, auch jederzeit durch die eigenen Laufwege Räume zu schaffen sowie die gegnerischen Spieler zu „binden“, Dann müssen sich die ballführenden Spieler nicht ständig in hohe oder halbhohe Zuspiele flüchten – die irgendwie in Richtung der gegnerischen Hälfte geschlagen werden. Diese zwangsläufig ungenauen und vom Mitspieler schwer zu verarbeitenden Pässe sind schlicht „unvorteilhaft“. Es ist auch schlicht „unvorteilhaft“, wenn alle Mitspieler bei eigenem Ballbesitz in die gleiche Richtung „nach vorn“ laufen.
Also, was müssen und können die Braker Mannschaften besser machen? Sie müssen ihre Fähigkeiten und Kräfte cleverer einsetzen durch die Laufbereitschaft „ohne Ball“. Denn sonst müssen viele Mitspieler überdurchschnittlich kämpfen, um die notwendigen Punkte einzusammeln. Glücklicherweise machen das zwar auch viele (siehe Foto links). Aber man muss es sich nicht so schwer machen wie bisher. Die Fankurve ist gespannt, wie die Mannschaften am kommenden Sonntag ihr Spiel gestalten – dann wieder im Kampf um wichtige Punkte in Hörstmar und in Schwelentrup – jeweils um 15.00 Uhr .