Ein Sieg des Willens gegen Lemgo

Schade, die Zuschauerzahl aus Brake hielt sich in Grenzen. Hätten sie doch ein Spiel sehen können mit vielen Toren, einem Auf und Ab vieler Chancen und totaler Spannung, das 10 Sekunden vor Schluss mit dem 5 : 4 für Brake entschieden wurde. Die Erste hat nun erfreuliche neun Punkte aus vier Spielen erkämpft. Obwohl Oliver Isaak fehlte, wollte die Mannschaft gegen Lemgo II an die gute kämpferische Leistung in der zweiten Halbzeit am Donnerstag anknüpfen. Und sie wollte gegen Lemgo nicht verlieren. Das sah man den Aktionen der Spieler sofort an.

So dauerte es nur bis zur 7. Minute mit dem typischen Jörn-Pieper-Tor – steil geschickt, Abwehrspieler überlaufen, am Torwart vorbei im langen Eck versenkt. Leider fiel 10 Minuten später nach einem eher harmlosen Freistoß der Ausgleich, als sich zwei Abwehrspieler und Torwart Niklas Remmert  jeweils aufeinander verließen und ein Lemgoer den Ball über die Linie stochern konnte. Auch die nächsten beiden Tore waren jeweils eher ärgerlich. Brake ging mit einem Lemgoer Eigentor nach einer scharfen Hereingabe wieder in Führung, aber Lemgo konnte wieder ausgleichen, als nach einem Foul an Eniz Cekic vor dem eigenen Strafraum alle Braker auf den Pfiff des Schiedsrichters warteten. Der immer gefährliche Louis Hagemann konnte die Situation aber zum 2 : 2 nutzen.

Der nie ganz zu kontrollierende Louis Hagemann konnte in der 52. Minute sogar auf 3 : 2 erhöhen. Aber es wurde schnell klar, Brake gab sich nicht geschlagen. Es wurden weitere Chancen herausgespielt, bei denen im Strafraum allerdings meistens einen Schlenker zuviel gemacht wurde oder der starke Torhüter Christian Sawert hatte Hand oder Fuß dazwischen.

Man hatte Mohamed Sompare, der ja von Lemgo zu Brake gewechselt war, schon während des gesamten Spiels angesehen, er wollte sich mit einem Tor beweisen. In der ersten Halbzeit stand er etwas übereifrig noch häufig im Abseits, aber in der 56. Minute setzte er sich mit einer Energieleistung gegen zwei Abwehrspieler durch und versenkte den Ball mit letzter Kraft mit der Picke zum ganz wichtigen Ausgleich.

Als nach einer Kombination über mehrere Stationen Norman Wehmeier richtig stand und zum 4 : 3 verwandelte, war ein Sieg in greifbare Nähe gerückt. Es wurde zudem Daniel Sander eingewechselt, der wie immer die Lemgoer schon im Aufbauspiel empfindlich störte und unerwartete Chancen erkämpfte.

Niklas Remmert war noch dran, aber trotzdem Elfmetertor

Allerdings konnte Lemgo mit einem berechtigten Foulelfmeter in der 84. Minute doch noch einmal ausgleichen. Im Grund waren nun mit dem Unentschieden alle zufrieden. Aber es gab ja noch die Nachspielzeit mit einer Ecke durch Norman Wehmeier. Seine Ecken können bekanntlich brandgefährlich werden, so auch diesmal: Scharf mit leichtem Effet nah vor das Tor gezirkelt, drei Braker stiegen gleichzeitig hoch und machten eine Abwehr unmöglich. Am Ende war es wohl Mohamed Sompare, der seinen Schopf zum vielumjubelten Siegtreffer am Ball hatte.

 

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