„Gegen wen wollen die eigentlich noch gewinnen?“ fragte resignierend einer der wenigen Zuschauer. In der Tat, die notwendigen Punkte gegen den Abstieg sind nicht in Sicht. Das Spiel gegen Yunus Lemgo ging ohne ernsthafte Gegenwehr 1 : 2 verloren. Die Mannschaft wirkt leblos und kommt über schnell scheiternde Einzelaktionen nicht hinaus. Selbst ein nur knapper Rückstand führt nicht zum kämpferischen Gegenhalten.
Mitte der ersten Halbzeit ging Yunus 1 : 0 in Führung und konnte diese Führung bei einigen Torchancen, immer feldüberlegen und damit ungefährdet halten. Acht Minuten vor Schluss erhöhte Yunus folgerichtig auf 2 : 0. Eigentlich hätte noch Hoffnung aufkommen können, als Tim Hillebrand sich einmal energisch zum Anschlusstreffer durchsetzen konnte. Stattdessen spielte Yunus wie gehabt weiter und konnte in der Schlussminute sogar noch einen Elfmeter vergeben.
Die meisten Spieler sind konditionell offensichtlich nicht in der Lage, ein Spiel über den Kampf zu bestimmen. Das grundlegende Problem jedoch ist die Unfähigkeit zum eigenen Kombinationsspiel. Hat ein eigener Spieler den Ball, gehen oder traben die anderen nach vorn, also alle bewegen sich vom Ballführenden weg. Wie soll das funktionieren?
Hinzu kommt, dass den gegnerischen Spielern im Mittelfeld alle Freiheiten gegeben werden. Niemand übernimmt die Regie, um die Räume eng zu machen, die Mitspieler dabei auch mitzureißen und anzuspornen. Wie gesagt: Leblos.
Eine Frage am Rande: Warum landen seit Jahren eigentlich 90 Prozent der eigenen Einwürfe beim Gegner? Eigentlich unerklärlich. Aber auch dabei müssen Mitspieler auf den Einwerfenden zulaufen und der muss immer mehr als eine Möglichkeit haben, einen Mitspieler zu erreichen.
Welche Hoffnung bleibt für die letzten Spiele zum Verbleib in der Kreisliga A? Einige in der Mannschaft müssen zeigen, dass sie den Klassenerhalt unbedingt schaffen wollen und die Zögernden mitreißen. Also auf dem Spielfeld miteinander und füreinander kämpfen. Das muss man auch hören. Fußball ist kein sprachloses Spiel.