Alle sind überzeugt, mit dem Kunstrasenplatz ergeben sich für die Fußballabteilung und für den gesamten TuS Brake neue Chancen. Die Frage ist, wie nutzen wir sie so gut wie möglich. Mit diesen Fragen wurde Stefan Kipp vom Landessportbund eingeladen. Stefan Kipp ist stellvertretender Vorsitzender des Kreissportbunds Steinfurt und hauptamtlicher Geschäftsführer eines mittelgroßen Breitensportvereins – also ein Mann mit vielfältiger Praxiserfahrung. Am Ende waren die Braker Vorstandsmitglieder, Trainer und Betreuer von den angesprochenen Fragen und Möglichkeiten so angetan, dass spontan ein weiterer interner Beratungsabend verabredet wurde und ein weiteres Treffen mit Stefan Kipp im Oktober.
Zunächst ging es um die Frage, wie muss der TuS Brake zukunftsfähig organisiert sein? Nach Meinung Stefan Kipps ist der Aufbau des Gesamtvereins mit den relativ selbständigen Abteilungen deshalb gut, weil die Organisation und die Entscheidungen möglichst nah bei denen bleiben sollen, die den jeweiligen Sport betreiben. Allerdings brauche es ein organisatorisches und finanztechnisches Dach in einem solchen Verein. Und da gelte es, diese Aufgaben zunehmend zusammenzufassen und zu professionalisieren. In seinem Verein würden die Finanzen zum Beispiel über einer 400-Euro-Vertrag erledigt. Der TuS-Vorsitzende Michael Becker kündigte an, dass im Gesamtvorstand die Überlegungen dazu in ähnliche Richtungen gingen.
Wichtiger jedoch war die Frage, wie insbesondere auch die Fußballabteilung noch attraktiver werden könne. Wie kann die Zufriedenheit bei Sportlern und Ehrenamtlichen gefördert werden? Wie können neue Sportler, vielleicht auch Sportlerinnen gewonnen werden? Dabei ist insbesondere an Kinder und Jugendliche und ihre Eltern zu denken.
Einig waren sich die Workshop-Teilnehmer, dass es für diejenigen, die sich im Verein engagieren, viel Anerkennung geben müsse. Eine gut überlegte Anerkennungskultur sei wichtig. Es könne gerade auch bei Kindern und Jugendlichen die Fähigkeit ausgebildet werden, einzelne Aufgaben verantwortlich zu übernehmen. Einerseits müsse man ihnen das dann von Erwachsenenseite zutrauen, man könne sie dazu auch systematisch ausbilden, z.B. durch Jugendleiterschulungen oder Trainerausbildungen. Das Wichtigste jedoch seien gerade auch bei sportlicher Betreuung die ausgewiesenen fachlichen Fähigkeiten. Bei Eltern gewinne ein Verein großes Vertrauen, wenn deutlich würde, dass Trainer und Betreuer ausgebildet seien und regelmäßig fortgebildet würden.
Dann komme es darauf an, deutlicher als bisher die guten Sportangebote des Vereins positiv darzustellen. Das könne gerade auch beim TuS Brake überzeugend und selbstbewusst schon jetzt geschehen, mit einem zukünftigen Kunstrasenplatz erst recht. Diese positiven Möglichkeiten gelte es gegenüber den Aktiven, aber natürlich auch in der Öffentlichkeit herauszustellen. Nicht zu vergessen sei dabei, die Notwendigkeit, für gute Sport- und Freizeitmöglichkeiten auch einen entsprechenden Beitrag zu erheben – auch diese Notwendigkeit müsse offensiv vertreten werden.
All diese Anregungen werden in der nächsten Zeit intensiv weiter diskutiert. Schön wäre es, wenn sich noch mehr Vereinsmitglieder an den Überlegungen beteiligten – also entweder zu den Sitzungen kommen, eine E-Mail schreiben oder die Vorstandsmitglieder persönlich ansprechen.