Interview mit Andreas Ridder

Vor einigen Tagen führte Rolf Eickmeier mit Cheftrainer Andreas Ridder das folgende Interview.

RE: Andreas, du hast eine dreijährige Trainerpause eingelegt und bist nun zum TuS Brake zurückgekommen. Was hat sich seitdem verändert?

Andreas Ridder: Allzu viel hat sich in Brake nicht verändert. Immerhin sind weitere junge Leute in den Kader der Ersten hineingekommen. Aber wie immer haben wir gerade zu Saisonbeginn viele, auch kurzfristige Urlauber – gerade die Studenten sind da ja immer sehr flexibel -, so dass sich nur schwer ein Team bilden lässt.

Mit Blick auf die Kreisliga A kann man sagen, sie ist stärker geworden, besonders auch vom Körperlichen her. Um mitzuhalten, müsste sich auch bei uns jeder weiter steigern.

RE: Warum haben die Braker Spieler ihr Potential noch nicht auf den Platz gebracht?

AR: Jeder braucht natürlich auch Erfolgserlebnisse. Die fehlen noch. Und die Spieler müssen sich untereinander gegenseitig stärker pushen – auch während des Spiels. Das fehlt auch noch. Und bei einigen scheint das Abstiegsgespenst schon im Kopf zu sein. Das lähmt. Dieses „Wir wollen“ muss man in der gesamten Mannschaft spüren und nicht nur bei einzelnen. Man muss immer den Ball haben wollen, vom Gegner sowieso, aber auch durch entsprechende Laufarbeit vom eigenen Mitspieler. In vielen Zweikampfsituationen muss man einfach cleverer werden. Ich hoffe, das kapieren alle und der Knoten wird irgendwann platzen.

RE: Du warst Profi in der ersten und zweiten Bundesliga. Wie hast du das geschafft?

AR: Na ja, der typische Weg. Ich habe in den verschiedenen Kreisauswahlmannschaften gespielt und dann auch in den D- bis A-Westfalenauswahlmannschaften. Dadurch wurde ich für Arminia Bielefeld interessant, und ich habe die Chance genutzt. Das hieß natürlich dreimal die Woche sofort nach der Schule in den Zug bis Bielefeld Ostbahnhof, dort zu unserem damaligen Trainer, der mich zum Trainingsgelände mitnahm und abends hat mich mein Vater wieder abgeholt. Fußball war das A und O. Mit 21 Jahren habe ich den Sprung in die Profimannschaft von Arminia geschafft, also in die 2. Bundesliga, und in der Saison 1989/90 zum VfL Bochum in die 1. Bundesliga. Nach zwei Jahren ging ich zurück zu Arminia, wo ich bis 1995 spielte. Ich sagte ja schon, Fußball war in der Zeit das A und O.