Das war ein wichtiger Sieg der Ersten, Lüerdissen wurde 2 : 1 geschlagen. Das bringt schon mal etwas Luft im Abstiegskampf. Und vor allem: Es war eine ganz starke Leistung. Alle gingen an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit. Jeder half dem anderen und am Ende bissen alle noch einmal auf die Zähne und legten noch einen Schritt zu. Entsprechend ausgepowert waren alle beim Abpfiff. Gratulation! Michael Berge hatte also doch recht, also er in der Vorschau sagte: „Die Mannschaft muss auch ein Zeichen setzen. Sie muss die Ärmel hochkrempeln und sich den Hintern aufreißen. Das können die Jungs, ich weiß das. Potenzial und Willensstärke sind vorhanden.“
Es ging gut los. Beim ersten Angriff fiel in der 6. Minute das wichtige 1 : 0. Jonas Hildebrand hatte die erste sich bietende Chance genutzt. Anschließend wurde Lüerdissen stark und stärker und drängte die Braker zunehmend in die eigene Hälfte. Aber die Abwehr stand. Manuel Süllwold als zentraler Abwehrspieler zeigte ein herausragendes Spiel – mit Spielübersicht, seiner großen Technik, aber mit zunehmender Spieldauer auch immer wieder mit größtem körperlichen Einsatz. Auch Sören Pieper und alle anderen zeigten ihre Stärken.
Nach der Halbzeit drängte Lüerdissen weiter, konnte aber keine klaren Torchancen herausspielen und die Weitschüsse verfehlten in der Regel ihr Ziel. Den Rest erledigte Torhüter Muhammed Eyigün ruhig und souverän. Dennoch fragten sich alle: Ist dieser Vorsprung mit dem großen kämpferischen Einsatz über die Runden zu bringen?
In der 66. Minute war es dann soweit. Bei einer kurzen Ecke für Lüerdissen fehlte ein wenig die Aufmerksamkeit, die Flanke kam ungehindert und Fabio Hildebrand konnte aus kurzer Entfernung zum Ausgleich einköpfen. Aber dann geschah das Unerwartete. Das Spiel kippte wieder. Plötzlich erspielte sich Brake wieder eine Reihe von Chancen. Gegen den durchstürmenden Albert Schulz konnte Patrick Schröder im Lüerdisser Tor gerade noch zur Ecke abwehren, in der 83. Minute hatte Daniel Sander mit einem Kopfball Pech. So ging es hin und her, auch Lüerdissen hatte noch eine Chance, als sie aus nicht gepfiffener Abseitsposition nur den Pfosten trafen. Aber das Beste geschah in der 87. Minute. Jonas Hildebrand wurde mustergültig steil geschickt und krönte seinen Alleingang mit dem Siegtor. Fast wäre ihm in der vorletzten Spielminute bei einer ganz ähnlichen Situation sogar noch das 3 : 1 geglückt, aber Patrick Schröder konnte abwehren.
Dieser Sieg – notgedrungen sogar ohne Fabian Schnitger und Johannes Broll errungen – gibt etwas Luft im Abwehrkampf. Der Abstand auf einen möglichen Abstiegsplatz beträgt nun vier Punkte. Für das nächste Spiel in Sonneborn müsste der Sieg Auftrieb und Selbstvertrauen gegeben haben.
Übrigens hatte die Dritte schon den Vorreiter gespielt. Lüerdissens Zweite wurde nämlich mit einem 2 : 0 nach Hause geschickt, wobei es am Ende des Spiels drei rote Karten gab, eine für Brake, zwei für Lüerdissen.
Und hier die Bildergalerie von einem aufregenden Spiel: