Zunächst zu einem Teil der Fakten rund um die hohe 3 : 7 – Niederlage der Braker Ersten am Freitagabend im Abstiegskampf gegen SC Bad Salzuflen: Bei strömenden Regen gerät Brake schon nach 5. Minuten in Rückstand. Das 2 : 0 folgt in der 12. Minute. Nach dem Anschlusstreffer in der 20. Minute fdauert es wieder nicht lange bis zum 3 : 1, dann allerdings wieder der Anschlusstreffer zum 3 : 2. In der zweiten Halbzeit schießt Salzuflen noch 4 Tore, Brake nur eins.
Aber so klar wie es in dem Torreigen zum Ausdruck kommt, war der Spielverlauf keineswegs. Das Spiel war auf Wunsch Brakes wegen verschiedener am Sonntag verhinderter Spieler und Trainer vorverlegt worden. Also trat ein total neu zusammengestelltes Team an – mit all den hoffnungsvollen jungen Spielern, die schon auf dem „Braker Weg“ ausgebildet worden sind. Zwei Routiniers, nämlich Marcel Heisler und Adil Houry brachten die nötige Ruhe ins Spiel. Robin Plöger, eine extrem wichtige Stütze der Mannschaft, musste nach einem Ellenbogenfoul mit einer Platzwunde unter dem Auge schon nach einer halben Stunde ausgewechselt werden, in der 60. Minute schied dann auch noch Ferdi Käthner aus. Aber die junge, neu zusammengestellte Mannschaft zeigte phasenweise Kombinationsfußball, den man in Brake lange nicht gesehen hatte. Gute Einzelleistungen gelangen mit zunehmendem Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten – zum Beispiel, als sich Nils Kerkhoff am rechten Flügel durchsetzte, den Ball flach nach innen schoss und Fynn-Dario Mannel zum ersten Anschlusstreffer verwandeln konnte. Auch dem zweiten Tore ging eine Neuerung voraus. Ein Freistoß aus dem rechten Halbfeld wurde nicht einfach hoch vor das Tor getreten, sondern scharf und flach vor das Tor gegeben , so dass die Abwehrspieler nicht klar klären und Fynn-Dario Mannel wieder vollstreckten konnte. Als mitpielender und vorausschauernder Stürmer schießt er dann eben alle drei Tore. Mit richtigem Kombinationsfußball wurden vor der Halbzeit noch zwei gute Torchchancen erspielt. Das ging nach Wiederbeginn so weiter mit zwei sehr guten Möglichkeiten für Fynn-Dario. Weitere Tore wären für Brake fast schon folgerichtig gewesen.
Doch dann nutzten die recht flinken Bad Salzufler Stürmer ihre Freiräume für vier weitere Treffer. Selbst Salzufler Anhänger konnten die Augen nicht davor verschließen, dass bei zwei Toren eine glasklare Abseitsposition zu erkennen war und bei einem weiteren eigentlich auch Abseits gepfiffen werden konnte.
Alle hatten es gesehen. Nur der von weither angereiste Schiedsrichter tat so, als gäbe es keine Abseitsregel. Gelbe Karten hatte er wahrscheinlich in seinem Auto liegen gelassen. Verhinderung einer klaren Konterhance durch ein Foul im Mittelfeld führt eigentlich zu einer gelben Karte. Er hatte auch schon das Foul an Robin Plöger nicht gepfiffen. Prompt entstand daraus das 3 : 1 für Bad Salzuflen. Sehr anerkennenswert, dass sich die jungen Braker Spieler darüber nicht aufgeregt haben und sich auch nicht entmutigen ließen.
Was bleibt von dieser deftigen Niederlage? Auf jeden Fall die Erkenntnis, dass diese neue Mannschaft guten Kombinationsfußball spielen kann. Natürlich muss sie noch weit cleverer werden. Sie kann sicher auch im Training noch eine ganze Menge dazulernen.. Aber die Grundlage dafür ist das mit Recht steigende Selbstvertrauen, das am Freitagabend im Salzufler Regen zunehmend aufblitzte.