Am Ende knapper 3 : 2 – Sieg nach fulminanter 1. Hälfte
In der ersten Spielhälfte war die Braker Fangemeinde ungewohnt still. Alle sahen geradezu andächtig zu, wie die Braker Mannschaft wirbelte. Das Kombinationsspiel wurde aus der Abwehr heraus kontrolliert aufgezogen, die Mittelfeldspieler zeigten ihre technischen Fähigkeiten und kurze Tempodribblings, es wurde bei gegnerischem Ballbesitz sofort gepresst und alle arbeiteten gleichermaßen schnell nach vorne wie nach hinten. Der FC Schwelentrup/Spork-Wendlinghausen war mit dem Halbzeitstand von 2 : 0 gut bedient, und alle rechneten mit einem haushohen Sieg.
Am Ende des Spiels waren allerdings alle Braker heilfroh, dass wenigstens ein 3 : 2 -Sieg über die Zeit gerettet werden konnte. Was war passiert? Bei den Braker Spielern ließen die Konzentration und die Laufbereitschaft spürbar nach, die Fehler häuften sich und die gegnerische Mannschaft kämpfte sich ins Spiel zurück.
Drei herausragend erspielte Tore zur klaren Führung
Beim Führungstor durch Julian Brune in der 19. Minute konnte sich Adil Houry technisch brilliant an der Torauslinie durchsetzen. Seine Hereingabe verwandelte Julian Brune per Kopf. Beim zweiten Tor verschaffte sich Liam Sevgül mit einem schnellen Antritt im Mittelfeld den Platz, um einen genialen Pass in die Schnittstelle der Innenabwehr zu spielen. Jörn Pieper war in den Strafraum gestartet, behielt die Übersicht und umkurvte den Torhüter zum 2 : 0. (s. Foto)
Beim 3 : 0 in der 58. Minute gelang TuS-Torhüter Manuel Paul – zugegeben aus höchster Bedrängnis – ein langer Ball bis in die gegnerische Hälfte, wo Julian Brune gestartet war und uneinholbar den Ball im Tor versenkte. Das war´s dann wohl, dachten alle, wohl auch die Braker Spieler. Ein Irrtum, wie sich zunehmend zeigte.
Auch aus knappen Siegen kann man viel lernen
Selbst wenn eine Mannschaft zunächst spielerisch klar überlegen ist, erkennt man immer wieder, welch schmaler Grad zwischen klarer Überlegenheit und großer eigener Verunsicherung besteht. Aus technischer Lässigkeit wird manchmal Nachlässigkeit, aus spielerischem Mut schnell auch mal Übermut – aus coolem Überblick werden immer häufiger Verlegenheitsdribblings und unüberlegte Einzelaktionen. Die älteren Spieler haben diese Erfahrungen sicher schon häufig gemacht, die jungen und ganz jungen Spieler können sich durch solche Erfahrungen bestimmt weiter verbessern.
Noch Steigerungspotential der Braker Mannschaft
Immer noch sind leider einige Spieler der 1. Mannschaft langzeitverletzt. Hoffentlich kommen alle in absehbarer Zeit zurück. Denn manchmal denkt man als Langzeitbeobachter der Spiele daran, wie es wäre, wenn die Mannschaft noch weiter gestärkt würde. Das überragend Gute jedoch ist, dass die Mannschaft dennoch weiter Tabellenführer der Kreisliga A ist. Die Mannschaft hat fußballerisch mit ihren beiden Trainern bisher schon große Fortschritte gemacht. Es werden immer wieder sehr junge Spieler – noch A-Jugendliche – eingebunden, die in vielen Spielsituationen ihre herausragenden Fähigkeiten zeigen können.
Absolut erfreulich: Manuel Süllwold als Denker und Lenker im Braker Spiel konnte nach fast viermonatiger Verletzungspause wieder spielen. Das gibt der ganzen Mannschaft weitere Sicherheit.
Michael Reimers Sonntagsszenen:
