Eintracht Lemgo 4 : 3 bezwungen

Verdientes Siegtor in dramatischer Nachspielzeit

Widriges Herbstwetter mit Windböen und starken Regenschauern verlangten von den Mannschaften auf dem Lemgoer Jahnplatz zusätzliche Widerstandskräfte. Dabei konnte die TuS-Erste in der Nachspielzeit mit einem souverän verwandeltes Strafstoßtor durch den Youngster Liam Arek Sevgül das vielumjubelte Siegtor erzielen.

Das Spiel wurde in der zweiten Hälfte so spannend, dass der große Braker Anhang Wind und Wetter kaum noch spürte. Dass die Mannschaft einen Zweitorerückstand mit unermüdlichem Einsatz, aber immer auch mit taktischer Struktur und spielerischen Mitteln in einen Sieg verwandeln konnte, machte sogar manche Spieler und vor allem Fans regelrecht sprachlos.

Eintracht war in einer überlegenen Braker Anfangsphase ausgerechnet durch einen Konterangriff nach einem der vielen Braker Eckbälle in Führung gegangen. Acht Minuten später passierte das nächste Missgeschick. Ein Eckball der Lemgoer wurde tatsächlich in der 30 Minute direkt zum 2 : 0 verwandelt. Kurz vor der Halbzeitpause gelang der Anschlusstreffer – wieder einmal durch eine clevere Freistoßvariante, als der ruhende Ball nicht wie erwartet in Richtung Tor geschossen wurde, sondern flach auf den Außenspieler zum ungehinderten Flanken geschoben wurde, damit Simon Drexhage in der Mitte per Kopf verwandeln konnte.

Doch in der 50. Minute fand Geronimo Königs platzierter Schuss aus 20 Metern den Weg ins Braker Tor. Aber die Braker Mannschaft spielte unbeirrt und mit nicht nachlassendem Einsatz ihren technisch guten Kombinationsfußball weiter. Die Jungspunde Sven Kuhlemann und Liam Arek Sevgül fügten sich nahtlos in die Mannschaft ein und konnten sich auf die Mannschaftslenker Simon Drexhage und besonders auch Adil Houry immer verlassen.

Die Braker Spielanteile und Chancen nahmen ständig weiter zu. So war es nur folgerichtig, dass nach einem scharf geschossenen Eckball Fynn-Luca Webel in der 78. Minute zum Anschlusstor verwandeln konnte. Julian Brune ließ sich dann auch nicht mehr lange bitten, um in der 84. Minute den Ausgleich zu erzielen. Weiter gingen die Braker Angriffe vor allem über die rechte Außenbahn. Die Lemgoer Abwehrspieler waren sichtlich am Ende ihrer Kräfte. Nach einem seiner Sprints in Richtung Tor wurde Christopher Mannel rabiat von den Beinen geholt. Das bedeutete die rote Karte. Den fälligen Elfmeter legte sich ganz cool Liam Arek Sevgül zurecht und verwandelte souverän zum Siegtreffer.

Wenn man bedenkt, dass immer noch viele Stammspieler verletzt sind, darf die Mannschaft stolz sein auf ihre Leistungen. Nach dem Abpfiff fasste Jörn Pieper freudestrahlend zusammen: „Unfassbar! Das wäre vor einem Jahr nicht denkbar gewesen!“

Auch durch zwischenzeitliche Niederlagen wie in Sonneborn und Bexterhagen lässt sich die Mannschaft nicht aus der Bahn werfen und zieht offensichtlich sogar neue Kraft daraus. Die Trainer können stolz auf das gesamte Team sein.

Das Wichtigste von Michael Reimer: