Auch gegen den Aufsteiger TuS Bexterhagen reichen drei oder vier „Lichtblicke“ nicht, um in der ersten Runde des Krombacher-Pokals zu gewinnen – selbst nach einer 3 : 1 – Führung nicht. Es fing allerdings garnicht so schlecht an. Olli Isaak erkämpfte sich den Ball an der Mittellinie und startete einen fulminanten Alleingang (s. Foto) bis in den Strafraum und knallte den Ball ins Netz. Ein Dämpfer war der Ausgleich, wahrscheinlich waren Torwart und Abwehrspieler bei der hohen Flanke durch die Sonne geblendet – also glücklich für Bexterhagen. Nahezu
postwendend wieder die 2 : 1 -Führung durch Jan Lesmann. Nehmen wir mal an, die Ecke war einstudiert. Sie wurde nämlich überraschenderweise flach hereingegeben, von eigenen Spielern clever durchgelassen, so dass Jan flach ins Tor traf.
Irgendwann war es dann so weit: Jörn Pieper tankte sich in der 50. Minute durch und wurde im Strafraum von den Beinen geholt. Klarer Elfmeter, der von Kenneth Klocke souverän zum 3 : 1 verwandelt wurde. Das müsste doch nun reichen, dachten alle. Die insgesamt feldüberlegenen Bexterhagener spielten ihren Stiefel weiter, kamen kurz danach zum Anschlusstreffer und konnten tatsächlich in der 76. und 78. Minute weitere Treffer erzielen. Immer nach dem gleichen Muster: Lange Flanke, Fehlerkette in der breit gestaffelten Braker Abwehr, bis ein Bexterhagener freie Bahn hatte.
Zu Beginn des Spiels hätte man auf den ersten Blick denken können, die Braker spielen sich ruhig und clever, breit angelegt den Ball in der Abwehrformation zu, um dann nach vorne zu kombinieren. Doch irgendwie klappte das nie. Bis vor das gegnerische Tor kam man im Kombinationsspiel eigentlich garnicht. Denn über kurz oder lang wurde der Ball hoch und lang nach vorn geschossen, in der Hoffnung, dass er dann irgendwie Jörn Pieper auf den Fuß springen könnte oder dass der ihn sich erkämpfen könnte und sich dadurch Chancen ergäben. Aber die Wahrscheinlichkeit, damit Erfolg zu haben, ist selbst gegen Durchschnittsmannschaften nicht sehr hoch. Zumal dann in der Sturmmitte auch noch jemand auftauchen müsste, der Hereingaben verwerten kann.
Die andere Variante klappt manchmal, wird aber auch mit zunehmender Spieldauer immer unwahrscheinlicher. Im Mittelfeld wird Olli Isaak gesucht. Der bemüht sich, kommt auch den Ballführenden entgegen, kann oft ein oder zwei Gegner ausspielen, wird dann jedoch nicht selten gefoult und das Spiel ist unterbrochen. Gegnerische Mannschaften merken aber in der Regel, wie gut Olli ist, decken ihn noch aufmerksamer und doppeln ihn. Olli hat´s dann von Minute zu Minute schwerer.
Es ist also im Training technisch und taktisch noch viel zu tun – auch wenn einige wichtige Spieler hoffentlich in Kürze wieder dazu kommen. Die Hoffnung auf erfolgreiche Einzelleistungen nimmt dann zu. Aber die Grundprobleme sind dadurch noch nicht behoben. Der Weg zu kontrolliertem Mannschaftsspiel und entsprechendem Teamgeist ist noch sehr mühsam. Es wäre super, wenn alle Beteiligten diese Herausforderungen annähmen.